Vor 25 Jahren hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996 den 27. Januar zum Holocaust-Gedenktag ernannt.
Dieser Gedenktag erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Auschwitz ist zum Inbegriff des Holocaust geworden.
In dem Vernichtungslager an der polnischen Grenze wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen, Juden und andere NS-Opfer, in beispielloser Weise ermordet. Doch hinter der unvorstellbaren Millionenzahl der Opfer, die im Todeslager nur als eintätowierte Nummern geführt wurden, verbergen sich konkrete Namen und Biographien. Sie alle hatten eine Kindheit und Jugend, überwiegend trotz Antisemitismus eine glückliche Zeit in ihren Familien, ihren Heimatdörfern und ihrem Vaterland.
Nach Recherchen des Arbeitskreises Judentum im Geschichtsvereins Grevenbroich gibt es über 200 Holocaustopfer, die im heutigen Stadtgebiet Grevenbroich geboren oder hier länger gelebt haben und in KZs und Vernichtungslagern ermordet wurden. 18 Grevenbroicher*innen davon sind – zum Teil mit ihrer gesamten Familie in Auschwitz ermordet worden.
Als das KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 von russischen Truppen befreit wurde, lebten nur noch wenige Tausend Insassen, darunter befanden sich nur drei der Grevenbroicher Holocaust-Opfer: Josef Katz, Henny Sachs-Aussen und ihre Tante Klara Aussen. Die beiden Frauen aus Hemmerden überlebten sinnnlose medizinische Menschenversuche in Auschwitz, an deren Folgen Klara Winter wenige Wochen nach ihrer Befreiung am 3. März 1945 in Auschwitz verstarb.
Von ihr hat sich ein Poesiealbum aus dem Jahr 1908 erhalten und ihrer Nichte schenkte sie 1930 ebenfalls ein noch erhaltenes Poesiealbum, in dem sie ihre glückliche Kindheit, Jugend und Familienzeit in Hemmerden mit dem Poesieeintrag „O Vaterhaus“ beschreibt.
Ihrer, aller Grevenbroicher Holocautopfer und der vielen, die ohne Namen ermordet wurden, wollen wir mit der Namensverlesung erinnern. Hinter jedem dieser Namen und Daten verbirgt sich ein Leben, eine Biographie, Wünsche, Hoffnungen und Träume…
www.anchor.fm/gegen-das-vergessen
Sie finden die Namen auch unter:
http://www.juden-grevenbroich.de/namen-stadtteile/
Was können Sie noch zum Holocaustgedenktag machen? Sie sind gerne eingeladen, sich an der weltweit größten social-media-Kampagne #WeRember #WirErinnernUns zu beteiligen. Machen Sie ein Selfie von sich mit dem Hashtag #WeRember #WirErinnernUns und laden Sie ihn auf ihren social media Auftritten los oder schicken Sie diesen per PN an @Gegen.Das.Vergessen