Heute fand die Gefallenenehrung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gindorf 1671 e.V. statt. Auf dem Ehrenmal ist auch der im April 1918 an der Westfront bei St. Albert in Frankreich gefallene Gindorfer Siegmund Baum verzeichnet. Er war der Sohn des über Jahrzehnte in Gindorf tätigen jüdischen Lehrers Alexander Baum. Die Bruderschaft Gindorf forderte in den heutigen Redebeiträgen dazu auf, den bis heute andauernden Antisemitismus und Rassenhass auf den Straßen mitten in unserer Gesellschaft aktiv zu bekämpfen.
Witwer Alexander Baum wurde mit seinen bei ihm wohnenden Töchtern Frieda und Caroline in der “Reichskristallnacht” des 9. Novembers 1938 in Gindorf in ihrem Zuhause heimgesucht.
Alle drei wurden Anfang des Jahres 1939 aus ihrer geliebten Heimat vertrieben. Hochbetagt wurde Alexander nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Auch seine beiden Töchter wurden im Holocaust ermordet, ebenso wie Sohn Ernst und Tochter Selma, beide mit ihren kompletten Familien.Am 19. Juni 2020 verlegte Gunter Demnig auf Initiative des Geschichtsvereins in Gindorf auf der Mühlenstraße Stolpersteine für Alexander, Frieda und Caroline.
Zu den Stolpersteinen für die Familie Baum geht es hier…
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Für die gesamte Familie Baum gibt es auf dem Ehrenmal der Opfer des 2. Weltkrieges einen Gedenkstein. Dies ist dem Ortsnetzwerk aller Gindorfer und Gustorfer Vereine zu verdanken, das für alle 43 aus Gindorf und Gustorf stammenden jüdischen Holocaustoper mit ihren Familien Gedenksteine errichtet hat.
Ausführliche Infos zum Ortsnetzwerk Gustorf-Gindorf gibt es hier…