Das Schicksal der Familie Daners.

Der 1886 in Düren geborene Tierarzt Dr. Peter Daners lebte mit seiner Frau und den vier Kindern in einem Haus in der Grevenbroicher Stadtmitte. Im Verlauf des Krieges legte er in seinem Garten einen Luftschutzraum an, in dem seine Familie und die Nachbarn während der alliierten Luftangriffe Schutz fanden. Wobei seine beiden ältesten Söhne Hubert und Walter als Soldaten im Felde standen.

Hubert Daners wurde im August 1943 zur Wehrmacht eingezogen und nach sechs monatiger Ausbildung an die Ostfront versetzt. Nach nur drei Monaten wurde er am 22. Juni 1944 schwer verwundet, woraufhin er drei Tage später auf einem Hauptverbandplatz seiner schweren Verletzung erlag. Er wurde nur 19 Jahre alt.

Sein älterer Bruder Walter diente bereits seit Beginn des Krieges in der Wehrmacht. Er nahm an den Feldzügen in Polen, Frankreich und Russland teil, wo er im Juli 1941 schwer verwundet wurde. Bedingt durch seine Verletzung wurde er vorerst vom Wehrdienst freigestellt und konnte sich zwei Jahre seiner Berufsausbildung zum Apotheker widmen. Im April 1944 begann er ein Studium, doch schon einen Monat später erhielt er erneut seine Einberufung zum Wehrdienst. Nach nur dreiwöchigem Abwehrkampf bei Grodno, im heutigen Belarus, traf ihn ein Artilleriegeschoss wodurch er am 24. Juli 1944 im Alter von 24 Jahren starb.

Das Familienoberhaupt Dr. Peter Daners erlebte den sogenannten „Heldentod“ seiner beiden Söhne noch, bevor er selbst nach kurzer schwerer Krankheit am 5. September 1944 in einem Düsseldorfer Krankenhaus verstarb.

Im Wohnhaus in der Grevenbroich Stadtmitte blieben seine zweite Ehefrau, seine 25-jährigen Tochter Irmgard und der jüngste Sohn zurück. Doch der Krieg sollte noch ein letztes Mal erbarmungslos zuschlagen. Bei einem der schwersten Luftangriffe, wurde das Haus der Familie Daners am 14. Februar 1945 um 16:30 Uhr vollständig zerstört. Während die Mutter, der jüngste Bruder und die Nachbarn bereits im Schutzraum saßen, schaffte Irmgard es nicht mehr rechtzeitig hinein. Durch die Explosion erlitt sie eine Zertrümmerung des rechten Unterschenkels durch Bombensplitter und wurde ins Dormagener Krankenhaus gebracht, wo sie am 6. März 1945 um 21:00 Uhr an den Folgen ihrer Verletzung und einer Lungenentzündung verstarb.

Tragisch ist zudem, dass am 6. März mit Zons die letzte Gemeinde im heutigen Rhein-Kreis Neuss von den Amerikanern erobert wurde und der Krieg für seine Bewohner faktisch zu Ende war.

Zum Jahrestag des Todes der Studentin Irmgard Daners möchte das Netzwerk Kriegstote an das Schicksal dieser drei sehr jungen Menschen aus Grevenbroich erinnern und ihnen ein Gesicht geben, da auch sie zu Opfern der nationalsozialistischen Herrschaft während des Zweiten Weltkrieges wurden.

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